Reisen
Tausend lange Piniennadeln
spielen mit dem Wind
fesseln meine Sinne
wie beim kleinen Kind
Äste schwingen auf und ab
Berührung und Distanz
vereinen voller Lebenslust
sich im wilden Tanz
Und die kleinen Pinienzapfen
klammern sich im Neigen
jauchzend und naturvergnügt
fest an ihren Zweigen
Tausend grüne Pinienbäume
schwingen sich zur Melodie
spielen, dirigiert vom Wind
die Mallorcasymphonie!
©Hilda Röder, im November 2004
erbsenrot - 2005/06/29 01:20
Buda, Buda, Budapest
du hast mein Herz gestohlen
sah dich heut’ zum ersten Mal
ging auf leisen Sohlen
Wanderte durch deine Straßen
hoch zur Burg mit Müh
schritt mit Ehrfurcht durch die Gassen
fand dort stille Ruh
Deine Häuser wie Museen
lassen staunen mich
Burg und Kirchen, Parlament
währen ewiglich
Und die Krönung deines Zaubers
ist die Donau - blau und breit
fließt durch deine Mitte leis’ und
majestätisch durch die Zeit
In der roten Abendsonne
glüht der Himmel über dir
wundervolles Budapest
heut verlier ich mich in dir!
©Hilda Röder, im Oktober 2003
erbsenrot - 2005/06/29 01:14
Als Gott, vor langer Zeit
die Welt erschuf
und er war fertig - fast,
hatt’ er noch eine Hand voll Steine,
sie war’n ihm eine Last.
Er warf sie mit Getöse
hinein ins Mittelmeer
und war dabei nicht böse,
er schien nur müde - sehr.
Warf Sandstein - rot im Abendlicht,
skulpturgeformt behauen,
und Riesenfelsen aus Granit,
im Perlmuttmorgengrauen.
Er streute lässig, ohne Ordnung,
Verschiedenes an Grünem breit,
die Blumen, Kräuter, Oleander,
Kakteen, Wein zur Seligkeit.
Das Meer färbte er dunkelblau
und smaragdgrün mit Türkiszauber,
die Wellen malt‘ er sanft, auch rau
kristallenklar und blitzesauber.
Er puderte an vielen Buchten
weißen Sand zum Strande ein,
er streut’ Korallen in das Wasser
und bunte Fische - groß und klein.
Dann ließ’ er Schaf’ und Zieg’ entstehen,
Korkeichen, Rosmarin,
Olivenbäume für das Öl,
Zitronen, Mandarin.
So hat’s den Menschen sehr gefallen,
bevölkerten das Land,
und pflegten es und liebten es,
auf dass es Wohlstand fand.
Der Schöpfer streichelt seinen Bart,
ihm hat das sehr behagt,
und nannte es Sardinien -
die stille Insel, wie man sagt.
©Hilda Röder, im April 2004/September 2009
erbsenrot - 2005/06/29 01:09